Suttner-Schule ehrt Sieger im Mathematikwettbewerb
Ob die Kamera von Max während der Videokonferenz diesmal wohl durchhält? Und muss er damit rechnen, dass sein Tablet mitten im Online-Unterricht
plötzlich verstummt? In zwölf Prozent der Fälle hat die Kamera Max bereits im Stich gelassen, die Audiofunktion glücklicherweise nur bei drei Prozent der Videokonferenzen. Wie
groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass bei Max (1) alles funktioniert, (2) nur die Kamera funktioniert, (3) genau eine der beiden Funktionen fehlerhaft ist oder (4) mindestens eine
der beiden Funktionen fehlerfrei ist, sollte ein hessischer Achtklässler der Gymnasialstufe schon ausrechnen können. So lebensnah und unmittelbar der aktuellen Erfahrungswelt der
Schülerinnen und Schüler entlehnt waren nicht alle der diesjährigen Aufgaben im landesweiten Mathematikwettbewerb, der wie immer einen Querschnitt durch alle Themengebiete der
Rechenkunst bot. Gefragt wurde auch nach dem Durchschnittsalter der Gäste eines Erlebnisparks, dem Minutentakt von Linienbussen, den Preisen für Dahlien und Gladiolen auf einem
Blumenfeld zum Selbstpflücken und wie oft man ein Din-A-4-Blatt mit einer Dicke von 0,1 Millimeter falten muss, bis alle Schichten zusammen eine Höhe von mindestens einem
Zentimeter erreichen würden. Zeitgleich mit allen anderen Alters- und Leidensgenossen in Hessen zerbrachen sich über solche und ähnliche Aufgaben auch an der
Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau die Schülerinnen und Schüler des achten Jahrgangs die Köpfe; sie bestimmten Winkelgrößen bei Rauten und Dreiecken, lösten Gleichungen,
spiegelten geometrische Figuren und berechneten den Preisunterschied zwischen Gouda aus dem Supermarkt und dem von Bio-Käsehändler – das Ganze ohne Taschenrechner und
Formelsammlung. Wegen gleicher Punktzahl gab es im A-Kurs mit Lisa Henriette Ihling und Hanna Lasch zwei erste Plätze, Marvin Marburger war der beste Rechner im B-Kurs, und im
C-Kurs teilen sich Ciprian-Alexandru Balea, Marian Kegler und Malte Keller mit gleicher Punktzahl den Spitzenplatz. Bei der Siegerehrung gratulierten Schulleiter Harald Klose und
Mathematik-Fachbereichsleiterin Simone Studebaker den Kurssiegern und überreichten die Urkunden und Gutscheine für die Schönecker Bücherstube, verbunden mit der Hoffnung, dass die
jungen Rechenkünstlerinnen und -künstler in der nächsten Runde Anfang März ähnlich erfolgreich abschneiden mögen. Bereits zum 53. Mal hatte das Hessische Kultusministerium den
Jahrgang Acht aller allgemeinbildenden Schulen des Landes zum Leistungsvergleich in Form eines Wettbewerbs verpflichtet. Die erste Runde fand als Kursarbeit am 3. Dezember statt,
diesmal unter Corona-Bedingungen in kleinen Gruppen auf viele Klassenräume verteilt. Wegen der vielen Unterrichtsausfälle im Vorfeld waren es diesmal auch nur acht statt wie sonst
zehn je nach Schulstufe unterschiedlich knifflige Pflicht- und Wahlaufgaben, die innerhalb von neunzig Minuten zu lösen waren. Wer nun ausprobieren will, ob die eigenen
Mathekenntnisse noch wettbewerbstauglich wären, findet unter
www.mathematik-wettbewerb.de/aufgaben.html alle Aufgaben sowie die Lösungen aus der 1. Runde des aktuellen Mathewettbewerbs.
S. Falk, 7. Februar 2021