Coole Kunst

Graffiti-Workshop an der Bertha-von-Suttner-Schule

Das Wortkürzel M I N T leuchtet in satten Farben auf den mannshohen Kunststoffplatten, die tanzenden Buchstaben umspielt von abstrahierten Zeichen und Figuren, die sich den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zuordnen lassen. Gewünscht haben sich die coole Deko die Lehrkräfte vom MINT-Zentrum der „Bertha“, um ihren frisch renovierten Räumen mit einem farbstarken Akzent einen besonderen Charakter zu verleihen. Da traf es sich gut, dass der Fachbereich Kunst ohnehin seine Ausrichtung um moderne Inhalte und Methoden erweitern wollte. Als außer-schulischen Kooperationspartner für ihre eigens gegründete Graffiti-AG konnten die Kunstpädagoginnen Andrea Sinn und Helene Schadt-Przylas den Street-Art-Künstler Patrick Pastewka gewinnen, der den Jugendlichen der Jahrgänge 7 bis 9 zunächst den gar nicht so einfachen Umgang mit der Sprühdose beibrachte und sie anschließend bei der Realisierung ihrer Ideen unterstützte. Bevor es an die Gestaltung der Wandplatten ging, mussten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst in die Grundlagen der Graffiti-Technik einarbeiten. Besprochen und eingeübt wurden unter anderem die verschiedenen Stilmerkmale und ihre Darstellungsmöglichkeiten, das Anlegen von Schatten, die richtige Farbdosierung bei den sogenannten Outlines und Fill ins und schließlich das Skizzieren eigener Entwürfe und deren Umsetzung mithilfe der ersten Sprühversuche. Der aufwendige Workshop, größtenteils mit Mitteln aus dem LÖWENSTARK-Programm des Hessischen Kultusministerium finanziert, sollte nach den Vorstellungen der Kunst-Fachbereichsleiterin Helene Schadt-Przylas der Auftakt sein für weitere Kursangebote dieser Art. Weil der Lehrgang bei den Nachwuchs-Street-Artisten so gut ankam, würde sie gerne noch mehr Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, sich regelmäßig mit der Sprühdose künstlerisch auszutoben und ihr kreatives Potenzial zu entwickeln. Profitieren durch eine farbliche Neugestaltung könnten dabei nicht nur die Schulgebäude und ihre Außenanlagen, auch eine Kooperation mit der Stadt sei denkbar, um zum Beispiel tristen Betonwänden oder grauen Schaltkästen ein fröhliches Outfit zu verpassen. „Wir bedienen eine neue, moderne Art von Kunstverständnis, das die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler widerspiegelt“, so die Fachbereichsleiterin Andrea Sinn. „Weil wir als Kunstlehrerinnen und -lehrer nur über theoretische Kenntnisse über die Basics zum Thema Graffiti und StreetArt verfügen, ist die Kooperation mit einem Künstler unerlässlich. Eine fest im Nachmittagsangebot etablierte Graffiti-AG in Kooperation mit Patrick Pastewka wäre ein Traum“, so der Wunsch der Kunstpädagogin für die kommenden Schuljahre.

S. Falk, 12.05.2024