Hanauer Anzeiger, 24. Juni 2024

Auf dem Örtchen wird es eng

GYMNASIALE OBERSTUFE Suttner-Schule steht vor baulichen Herausforderungen
VON INGRID ZÖLLNER


Fotos: Ingrid Zöllner

Um ein Gedränge vor den Toiletten in den Pausenzeiten zu verhindern, muss für die Bertha-von-Suttner-Schule eine Übergangslösung her. In den vergangenen Jahren sind die Schülerzahlen deutlich gestiegen. Mit der neuen gymnasialen Oberstufe werden es noch mehr. Fotos: Ingrid Zöllner

Nidderau – Über den Zustand der Toiletten, wie er an der Bertha-von-Suttner-Schule in Heldenbergen besteht, würde sich manch andere Schule freuen. Denn sie wurden erst (!) vor zehn Jahren saniert. Indes ist die Schülerzahl in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. „Tatsächlich hatten wir im Jahr 2018 noch rund 820 Schüler, inzwischen liegen wir bei zirka 1030“, berichtet Schulleiter Harald Klose. „Wir freuen uns über die Tatsache, dass wir einen Zuwachs haben.“ Allerdings führt das zu der Frage: Reicht die Anzahl der sanitären Objekte vor Ort noch aus?

Die „Bertha“ hat die offizielle Zusage des Kultusministeriums, dass sie bis 2029 einen gymnasialen Zweig bis zum Abitur aufbauen darf (wir berichteten). „Wir stehen seit Juni vergangenen Jahres im Kontakt mit dem Main-Kinzig-Kreis. Die Planungsphase läuft seitdem“, sagt Klose. Dafür sind Sanierungen und Neubauten während des laufenden Betriebes vorgesehen.

Das heißt aber auch: Die Schüleranzahl wird weiter anwachsen. „Der erste Jahrgang, der wahrscheinlich bis zum Abitur durchlaufen kann, wäre die aktuelle fünfte Klasse. Das ist sicher ein Punkt, den einige Eltern bei ihrer Schulanmeldung bei uns schon einkalkulieren“, vermutet er.

Momentan befinden sich im Stufengebäude acht Mädchentoiletten sowie vier Urinale und fünf Toiletten für die Jungs. Aktuell werden in den Pausenzeiten die Toiletten im Mensa-Gebäude für die Fünft- und Sechstklässler geöffnet, in dem sich für die Mädchen zwei weitere, für die Jungen eine Toilette sowie zwei Urinale befinden. „In der Zeit führt ein Lehrer Aufsicht, dass die Schüler dort nicht länger Zeit als nötig verbringen, um Grüppchenbildungen und Vandalismus zu verhindern“, sagt Klose. In der Sporthalle befinden sich ebenfalls Toiletten, die beim Sportunterricht zur Verfügung stehen.

Im Stufengebäude wacht eine Toilettenaufsicht von 9 bis 12.25 Uhr im Flur, damit die sanitären Anlagen in dem Zustand bleiben, wie sie sein sollten. Finanziert wird diese vom Förderverein der Schule. „Wir freuen uns über künftige bauliche Erweiterungen der Schule bei den anstehenden Schulsanierungsarbeiten – auch im Bereich der Toiletten. Bis dahin unterstützen wir als Förderverein die Schulleitung in enger Kooperation weiterhin gerne, beispielsweise durch die Toilettenaufsicht, die wir bereits seit einigen Jahren eingerichtet haben und jährlich mit 3000 Euro finanzieren“, sagt Karsten Rudolf, Vorsitzender des Fördervereins der Schule. Abends werden die Sanitäranlagen von einer Reinigungsfirma gesäubert, für die der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger verantwortlich ist.

Wie die Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises schriftlich auf Anfrage mitteilt, war die Anzahl der Toiletten nach einer früheren Einschätzung ausreichend. Stand jetzt indes nicht mehr, „was bei den Sanierungsplänen für die noch ausstehenden Bauabschnitte im Hauptgebäude berücksichtigt wurde“. Ob daher ein Toilettenwagen eine Möglichkeit wäre, den Zeitraum zu überbrücken „wäre aber zu prüfen, da kurzfristig keine baulichen Änderungen möglich sind“. Der Wunsch danach sei bislang nicht an den Kreis herangetragen worden.

Da die Zuständigkeit für die Gebäude beim Kreis liegt, liegt auch die Zukunft der Suttner-Schule in dessen Händen. Für die gymnasiale Oberstufe wird ein Neubau benötigt. Noch sind die Pläne nicht konkret.

„Die Schulleitung würde es begrüßen, wenn in den Planungen des Main-Kinzig-Kreises für den Neubau des Oberstufengebäudes das Areal zwischen Sporthalle und Naturwissenschaften-Bereich, das derzeitige Basketballfeld, favorisiert würde“, wünscht sich Klose. Würde dieser zuerst fertig gestellt, könnten die Schüler vorübergehend schon den Neubau nutzen, während die restlichen Teile saniert würden.

Derzeit sei man laut Kreispressestelle gemeinsam mit der Schulleitung in finaler Planung für Oberstufen- und Hauptgebäude. Dafür sind im aktuellen Haushaltsentwurf für 2024/2025 rund 700 000 Euro eingestellt. In den Folgejahren rechnet er mit mehreren Millionen Euro an Investitionskosten.

Fotos: Ingrid Zöllner