55 Jahre hat die Schule nun auf dem Buckel, und doch sprüht sie vor Leben: Im Jubiläumsjahr gönnt sich die Nidderauer Gesamtschule eine ganze Reihe von Sonderveranstaltungen, zum Auftakt zeigte die „Bertha-Art-Night“ unter dem Motto „Irgendwas ist immer“ einen bunten Querschnitt ihres Angebots aus den verschiedenen Unterrichtsschwerpunkten mit Musik, Tanz, Theater, Kunst, Technik und naturwissenschaftlichen Präsentationen. Eine ganze Reihe illustrer Gäste war gekommen, um der mittelalten Dame „Bertha“ zum halbrunden Geburtstag zu gratulieren und im Rahmen einer Akademischen Feier ihre Anerkennung für die geleistete Arbeit auszusprechen. Schulleiter Harald Klose begrüßte Ministerialrat Marcus Kauer, Leiter des Referats für Kulturelle Bildung im hessischen Kultusministerium, den Kreisschuldezernenten Jannik Marquart, die Schulamtsdirektorin Maren Schrader, Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Bernd Reuter sowie zahlreiche ehemalige Lehrkräfte und Schulleitungsmitglieder, die die Entwicklung der Nidderauer Gesamtschule von Anbeginn oder ein Stück ihres Weges begleitet und gefördert haben. Als eine „Schule mit Herz“ bezeichnete Ministerialrat Marcus Kauer die „Bertha“, die ihm mit ihren wegweisenden Konzepten im Bereich „kulturelle Bildung“ stets Perspektiven auf seinem beruflichen Weg geboten habe. Ein Geschenkpaket voller Versprechen brachte Schuldezernent Jannik Marquart zum Geburtstag mit: Bereits Mitte nächsten Jahres werde das dringend benötigte Gebäude mit zusätzlichen Klassenräumen bezugsfertig sein, noch im laufenden Jahr begännen die Sanierungsarbeiten im Hauptgebäude, und auch mit der fristgerechten Fertigstellung des Oberstufengebäude zum Schuljahr 2029/30 könne die Schulgemeinde rechnen. „Versprochen ohne Wenn und Aber“, schloss der Schuldezernent unter Beifall seine Ausführungen. Maren Schrader vom Staatlichen Schulamt hob in ihren Grußworten das pädagogische Gesamtkonzept der „Bertha“ hervor, in dem neben Vermittlung von Bildung und Wissen auch immer die Entfaltungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler besondere Rolle spielten. „Die heutige Art Night zeigt, wie Schule und Kultur miteinander verschmelzen“, so die Schulamtsdirektorin. Auf die enge Verbindung zwischen Schule und Kommune ging Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär in seiner Rede ein und nannte als Beispiel die regelmäßigen gemeinsam durchgeführten Gedenkveranstaltungen zum jüdischen Leben in den verschiedenen Stadtteilen. „Es gibt viel zu feiern, aber das Beste liegt noch vor uns“, spielte er auf die Zukunft der „Bertha“ als Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe an. Bernd Reuter, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und in den Gründungsjahren der „Bertha“ Erster Stadtrat in Nidderau, nahm die Gäste mit auf eine humoristische Zeitreise ins „bildungspolitischen Niemandsland“ zu Beginn seiner Amtszeit. Harte Verhandlungen seien nötig gewesen, um Landwirte zum Verkauf von Flächen für den geplanten Schulbau zu überreden. „Zuckerrübe, Getreide, Dickwurz, Bildung“, lautete schließlich die Fruchtfolge, vor der auch hartleibige Landbesitzer eingeknickt seien. Trotzdem sei das alles viel schneller gegangen als heutzutage, verkniff Reuter sich nicht den kleinen Seitenhieb gegen die aktuelle Baupolitik. Zum Abschluss der Akademischen Feier, die von Musik-, Theater- und Tanzgruppen festlich umrahmt wurde, dankte Direktor Harald Klose den Rednerinnen und Rednern und lud alle Anwesenden zu einem Rundgang durch die Schule ein, wo Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften ihre mit Engagement und Experimentierfreude erarbeiteten Ergebnisse präsentierten.
Susanne Falk