Kürzlich besuchte eine Delegation von sechs Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern das MINT-Zentrum Nidderau. Eingeladen hatten die Bertha-von-Suttner-Schule gemeinsam mit Hessens größtem Ausbildungsunternehmen Provadis, welches MINT-Zentren unter anderem zusammen mit der IHK-Frankfurt an vier seiner Partnerschulen in deren Aufbau begleitet und diese in der kontinuierlichen Bildungsarbeit durch Workshops für Schülerinnen und Schüler unterstützt.
Die Initiative von MINT-Zentren stammt ursprünglich aus einem Netzwerk der IHK in Südhessen und fand als gutes Beispiel sogar Einzug in den Koalitionsvertrag der neuen Hessischen Landesregierung.
Provadis hatte vor rund zwei Jahren vier seiner Partnerschulen auf die MINT-Räume an südhessischen Schulen aufmerksam gemacht. In den mit Möbeln und Material besonderes ausgestatteten Räumen finden im Unterrichtskontext, im Nachmittagsangebot und in Selbstlernphasen niederschwellige Bildungsangebote rund um Mathematik, IT, Naturwissenschaften und Technik statt. Die Zentren an Partnerschulen der Provadis zeichnen sich ergänzend zum Konzept aus Südhessen durch ihren Arbeitsweltbezug aus und die Einbindung von Unternehmen in Workshops.
In Nidderau brachte seinerzeit ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus Bertha, Bürgerstiftung, Förderverein und Unternehmen das Projekt ins Rollen. An drei anderen Partnerschulen in Frankfurt und im Taunus entwickelte Provadis zusammen mit der IHK-Frankfurt, den Lehrkräften und Fördervereinen deren Zentren, von denen zwei bereits in vollem Betrieb sind. Hierbei gibt Provadis immer wieder Impulse, um auch das Partnernetzwerk der Schulen weiter auszubauen.
Da SchuleWirtschaft Hessen als Teil der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände in allen Regionen Hessens durch vielfältige Angebote Brücken zwischen Lehrkräften und Wirtschaftsunternehmen schlägt, lag es nahe, dass sich Landesgeschäftsführer Matthias Rust und seine Kollegen Michael Reitz und Roland Boros aus den Regionen Mittelhessen, Main-Taunus sowie Wiesbaden-Rheingau einmal eines der MINT-Zentren in Aktion ansehen. Ebenfalls gekommen war Claudia Merk, die beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft u.a. das Projekt I AM MINT koordiniert.
Dr. Karsten Rudolf, Prokurist Provadis, und Martin Duyster von Girls4MINT, hatten dazu zusammen mit dem Verantwortlichen des MINT-Zentrums Nidderau, Matthias Stein, und Schulleitungsmitglied Andreas Dotzauer in die Main-Kinzig-Stadt eingeladen. Die Auswahl fiel auf das Zentrum an der Bertha, weil dies als das erste Zentrum außerhalb Südhessens entstanden ist und mittlerweile eine breite Angebotspalette aufweist, bis hin zu drei neu einzurichten MINT & Medien-Klassen. Daher konnte Oberstudienrat Stein aus der umfangreichsten Praxiserfahrung der vier Zentren berichten.
Matthias Rust, der mit der von ihm vertretenen Organisation jährlich auch die große MINT-Messe mit über 20 Schulen im Hessischen Landtag ausrichtet und daher einen guten Überblick über entsprechende Schulaktivitäten in Hessen hat, zeigte sich zum Konzept in Nidderau beeindruckt: „Das MINT-Zentrum ist ein tolles Beispiel, wie MINT-Interessen entdeckt und Talente gefördert werden können, um mit einer aussichtsreichen Karriere im MINT-Beruf auch den Fachkräftebedarf zu sichern.“
Gemeinsam werteten die Wirtschaftsvertreter nach dem Besuch noch Ihre Eindrücke aus und überlegten, wie das Partnernetzwerk zukünftig an den verschiedenen regionalen MINT-Zentren weiter verstärkt werden kann. Kürzlich waren erst der VCI-Hessen und stuart4kids dem Unterstützerkreis aller vier Zentren beigetreten.